Diese Konzeption wurde im Jahr 2006 von dem pädagogischen Personal des Waldkindergartens des „Donauwörther Waldbären e.V.“ erstellt. Hierbei lehnte es sich an bestehende Konzeptionen anderer Waldkindergärten an und beriet sich mit den Verantwortlichen des Vereins und den Eltern.
Diese Konzeption ist eine Informationsschrift über die wichtigsten Grundsätze und Aufgabenbereiche unserer Einrichtung. Sie dient auch als Basis für eine Diskussion und Weiterentwicklung und befindet sich selbst in einem ständigen Prozess der Weiterentwicklung.
Die jeweiligen Änderungen finden sich auf der letzten Seite der Konzeption.
Der Waldkindergarten des „Donauwörther Waldbären e.V.“ wurde im Februar 2005 in Betrieb genommen. Diese Art von Einrichtung besitzt eine lange Vorgeschichte, die hier nur in den wichtigsten Zügen dargestellt werden soll. Die Idee des Waldkindergartens entwickelte sich Mitte der 50er Jahre in Dänemark. Dort entstand aus einer privaten Elterninitiative heraus der erste „stovbornehaven“, dem weitere folgen sollten.
Die erste Eröffnung eines Waldkindergartens in Deutschland erfolgte 1968 in Wiesbaden. Mittlerweile gibt es in Deutschland weit über 400 solche Einrichtungen.
Ein Waldkindergarten ist eine Betreuungsform, bei der sich Kinder zwischen drei Jahren und Schulalter täglich und bei jedem Wetter in der Natur aufhalten. In Deutschland unterscheidet man bei der Umsetzung dieses Konzeptes im Wesentlichen zwei Formen:
• Klassische Waldkindergärten: Die Kinder halten sich täglich ganzjährig im Wald- und Naturraum auf. Die Gestaltung des pädagogischen Alltags findet durchgängig im Naturraum statt. Bei Regen frühstücken die Kinder unter einem dichten Laubzelt, bei Sonnenschein werden lichte Gebiete aufgesucht. Sie besitzen keine feste Räumlichkeit im Sinne des Bayerischen Kindertagesstättengesetzes. Als Schutz vor extremer Witterung dienen ihnen meist umgebaute Bauwägen, Waldhütten oder sonstige Ausweichräume.
• Integrierte Waldkindergärten: Das pädagogische Konzept eines Waldkindergartens ist in das Konzept eines Regelkindergartens integriert. Die Umsetzung dieser Integration, in Bezug auf Intensität, Art und Weise ist unterschiedlich.
Ein wichtiges Kriterium für den Waldkindergarten ist es, dass sich die Kinder sehr intensiv der Mittel aus der Natur bedienen und in der Regel auf handelsübliches Spielmaterial verzichtet wird. Die pädagogische Arbeit mit den Kindern findet im Waldkindergarten. wie in anderen Kindertagesstätten auch, nach den Vorgaben des BayKibig statt, jedoch mit wenig vorgegebenen Spielmaterialien und ohne feste Räumlichkeiten, dafür mit pädagogischen Personal, das sich bewusst und engagiert auf den Arbeitsraum Natur einlässt.
Der Donauwörther Waldkindergarten ist ein klassischer Waldkindergarten und folgt dem Leitgedanken, dass sich die Kinder täglich und bei jedem Wetter auf Waldplätzen mit unterschiedlichen Merkmalen (z.B. Moosplatz zum Geschichten erzählen, Bauplätze, Kletterbäume, Bach, Nadelwald) aufhalten (siehe auch 7.4.). Eine Gruppe umfasst 20 Kinder und wird von mindestens zwei pädagogischen Fachkräften und zeitweise zusätzlichen Praktikanten betreut.
Seine Kinder in den Waldkindergarten zu schicken, heißt auf „sichere“, im Winter geheizte Räume und in der Regel auf vorgefertigte Spielsachen zugunsten der Vielfalt und Vitalität des Lebensraums und Lernortes Natur zu verzichten.
Der Wald setzt keine Grenzen für die Kreativität und Phantasie: Ist das gefundene Blatt nun ein Teller, ein Geldschein oder eine Fahne im Wind? Es existiert ein fast unerschöpflicher Fundus an Spiel- und Bastelmaterial, Szenerien und Requisiten, Farben und Formen, Erden, Steinen, Ästen, Pflanzen und Anschauungsobjekten.
Die Jahreszeiten bieten das hautnahe Miterleben und das Verstehen des Kreislaufes der Natur.
Diese Erfahrungen sind ganzheitlich, d.h. sie berühren und sensibilisieren sowohl alle Sinne als auch den Verstand und führen zu einem seelisch-emotionalen Gleichgewicht und Wohlbefinden. Das Kind sieht nicht nur den aufsteigenden Dampf aus der nach einem warmen Regen nassen Erde und fragt nach der Ursache, sondern es riecht und fühlt auch den nassen Boden, und wenn es will, spürt es, wie sich der Matsch an den Händen anfühlt.
Auch der spirituelle Jahresablauf mit seinen Bräuchen und Festen wie z.B. Ostern, Erntedank, St. Martin, Nikolaus und Weihnachten, wird mit einbezogen.
Um auch von außen Akzente zu setzen und Anregungen zu geben, werden Fachleute eingeladen oder besucht z.B. Förster, Jäger, Zahnarzt und Feuerwehr.
• Die Kinder haben Platz zum „Kindsein“ im wahrsten Sinne des Wortes: Raum, sich frei zu bewegen, Platz zum Lachen, Weinen, Tanzen, Träumen...
Der natürliche Bewegungsdrang kann ungehindert ausgelebt werden.
• Der Bewegungsdrang der Kinder wird befriedigt. Kinder, die sich ausreichend bewegen, das Wechselspiel von Risiko und Sicherheit erfahren, lernen Schritt für Schritt ihre Kräfte einzuschätzen. Sie spüren sich selbst. Die Zunahme an Kraft und Ausdauer, an Sicherheit und Selbstvertrauen der Kinder beim freien Spielen zeigt sich ganz deutlich, wenn sie z.B. auf dem unebenen Waldboden laufen und springen, wenn sie auf Bäume klettern, an Ästen hangeln oder auf umgestürzten Bäumen balancieren. Ein Kindergarten ohne „Tür und Wände“ hilft, dass sich Aggressionen gar nicht erst aufstauen und zu einem Stresszustand führen, sondern sich auf angemessene Weise kreativ umwandeln.
• Kinder brauchen Freiraum. Der Wald bietet den Raum für eigenes Tun sowie zum Ausprobieren der eigenen Möglichkeiten und Grenzen. Freier Raum schafft ein breites Fundament für die Entwicklung des Kindes zu einer selbstständigen und eigenverantwortlichen Persönlichkeit. In einem nicht reizüberfluteten Außenbereich wie dem Wald können innere Kräfte besser wahrgenommen und erprobt werden. Dabei lassen sich durch die geringe räumliche Einschränkung auch innere Grenzen besser erleben und ausdrücken. Das Spiel in freier Natur lässt die Kinder selbst ihre Grenzen und Entwicklungsfortschritte deutlicher erfahren.
• Der Wald regt die Sinne an. Der Reichtum des Waldes an Erfahrungs-möglichkeiten entspricht dem grundlegenden Bedürfnis des Kindes nach umfassenden, sinnlichen und sinnhaften Erfahrungen. Die vielfältigen Anregungen der fünf Sinne Sehen, Fühlen, Hören, Riechen und Schmecken und damit die Förderung ihrer Entwicklung, schaffen ein breites Fundament für die gesamte körperliche, seelische und geistige Entwicklung des Kindes. Unmittelbares Erleben, eigene Erfahrungen mit allen Sinnen anstelle von „Projektionen aus zweiter Hand“ geben Selbstwertgefühl und insbesondere emotionale Stabilität. Sie sind die besten Voraussetzungen, um später in der Gesellschaft konstruktiv und kreativ zu sein. Vor dem Hintergrund der Förderung der körperlichen und seelischen Stabilität sind die Kinder für den kognitiven Bereich sehr motiviert und leistungsfähig. Sie werden darin durch vielfältige Informationsangebote aus verschiedenen Wissensgebieten gefördert.
• Kinder brauchen Stille. Der Wald bietet uns zarte Nuancen, Stille und Gelassenheit. Es gibt keine hohen Lärmpegel wie in geschlossenen Räumen. Die Kinder erleben wieder Stille. Stille ist in der heutigen Zeit ungewohnt. Sie ist von unschätzbarem Wert z.B. für die allgemeine Differenzierung der Wahrnehmung, das Finden von Stabilität durch innere Ruhe und die Konzentrationsfähigkeit. Gerade der Wald ist ideal, Stille zu erleben, zu lauschen und sich für feinste innere und äußere Vorgänge zu sensibilisieren.
• Der Wald bietet ein riesiges Betätigungsfeld. Die Möglichkeiten des Spiels sind unbegrenzt. Matschen, Sammeln, Balancieren, Klettern: „Spielsachen“ sind in Hülle und Fülle vorhanden. Grenze ist der zu steile Berg, das zu struppige Gebüsch, die eigene Angst und die Rücksicht auf Bedürfnisse der anderen Kinder und der Gruppe. Im Wald durch ein dunkles Dickicht zu schlüpfen, jeden gefällten Stamm zum Balancieren nützen, extra in eine Pfütze patschen - Kinder werden davon wie von einem Magneten angezogen. Dabei werden Intuition und Phantasie besonders durch die Vielfalt der Natur des Waldes angesprochen und kreative Kräfte geweckt, die zudem durch besondere Handlungsangebote unterstützt werden. Das tägliche Erleben des Waldes in dieser Art und Weise ist für Kinder ein wirkliches Abenteuer.
• Der Wald fördert die Gesundheit. Bewegung an frischer Luft, Wind und Wetter stärken das Immunsystem. Kinder werden den Wald als Ort der Ruhe, Schönheit und Erholung kennen lernen. Die erholsame Umgebung des Waldes stärkt die körperlich-seelische Gesundheit. Mehrere Stunden täglich frische Luft bedeuten auch weniger Infektionskrankheiten, die gewöhnlich in geschlossenen, warmen Räumen übertragen werden.
• Es gibt kaum gefertigtes Spielzeug. Die Dinge des Waldes sind schlicht und kostenfrei. Sie gehören einem natürlichen Kreislauf an und bieten den unschätzbaren Wert, die eigene Phantasie und Kreativität anzuregen, die eigene Geschichte zu spielen: eine Räuberhöhle aus Zweigen bauen, den Ast als Säge, Besen, Axt etc. benutzen. Beim freien Spiel wird die Phantasie der Kinder gefördert, sie äußern ihre Wünsche und Bedürfnisse, erkennen diejenigen der anderen Spielteilnehmer und respektieren sie. Sie lernen sich zu einigen, damit das Spiel beginnen kann und Spaß macht. Die kleine überschaubare Gruppe bietet ideale Möglichkeiten, soziale Konflikte konstruktiv zu lösen.
• Das Wetter erzeugt verschiedene Stimmungen in der Gruppe. Komfortable Wohnverhältnisse reduzieren klimatische Extreme. Gut beheizbare Autos überwinden „schlechtes“ Wetter. Im Wald erleben die Kinder hautnah den Lauf der Jahreszeiten und lernen den natürlichen Rhythmus des Waldes kennen.
Die Stimmungen im Wald wechseln durch die Launen des Wetters. Bei Sonnenschein jubiliert der Mensch und die Natur, während an einem grauen Regentag, wenn der Wald in Dämmerlicht gehüllt ist, sich mit der Eintönigkeit des Regens Stille einstellt. Erfahrungen zeigen, dass die Freude am Spiel durch so genanntes „schlechtes“ Wetter ungetrübt bleibt. Die natürliche Umgebung wirkt ganzheitlich durch das Erleben des Eingebunden seins in die Natur und das Erleben der wechselseitigen Abhängigkeiten. Natur wird unmittelbar erlebt und begriffen, der behutsame Umgang mit jeder Art von Leben wird erfahren und gelernt. Der Kreislauf der Natur wird direkt wahrgenommen und erlebt.
• In der Natur können Kinder viel Interessantes lernen. Nach einer Zeit der Gewöhnung werden die Kinder sich im Wald zu Hause fühlen. Auf der Basis von Sicherheit und Neugier begreifen sie Zusammenhänge und entdecken sie die Veränderungen im Laufe der Jahreszeiten. Wie kommt es, dass aus einer Raupe ein Schmetterling wird? Warum können Libellen schwimmen und später auch fliegen? In Gesprächen, Geschichten und Bildern wird das Erlebte gefestigt und vertieft.
• Im Waldkindergarten können die Kinder eher die Notwendigkeit von Regeln und Geboten erfahren, ihren Sinn erkennen und sie nachvollziehen, weil sie mit dem unmittelbaren Erleben verbunden sind. Regeln und Gebote können im Wald auf das Notwendigste reduziert werden.
• Im Wald wird gerne gefeiert. Im Waldkindergarten ist der Geburtstag ein wichtiges Ereignis. Jedes Kind kommt in den Genuss, die Hauptperson zu sein, gute Wünsche, Lieder und Geschenke zu empfangen.
Auch die traditionellen Feste werden im Wald gefeiert. Im Dezember findet der Nikolaus Zeit, uns zu besuchen. In der Adventszeit stimmen wir uns auf das nahende Weihnachtsfest ein. Den Sommer feiern wir mit Musik und Tanz.
(Angelehnt an die Konzeptionen der Waldkindergärten Flensburg und Furtwangen)
Waldkindergarten des „Donauwörther Waldbären e.V.“
Frau Kerstin Henke
Tiroler Ring 64
86609 Donauwörth
Der Träger ist der als gemeinnützig anerkannte Verein „Donauwörther Waldbären e.V.“.
Mitglieder sind mindestens ein Elternteil eines Kindergartenkindes sowie Personen, die diesen Verein unterstützen wollen, z.B. frühere oder zukünftige Kindergarteneltern, Großeltern oder auch Freunde.
Der Verein wird durch die Vorstandschaft vertreten. Diese besteht aus 4 Mitgliedern, die alle 2 Jahre von den Vereinsmitgliedern aus deren Reihen neu gewählt werden.
Die Aufgabe des Trägers ist der Betrieb eines Waldkindergartens zur Bildung und Erziehung von Kindern im Kindergartenalter und die Betreuung von Kindern in verschiedener Altersklassen angelehnt an diese Konzeption. Dazu gehören u.a. die Einstellung des pädagogischen Personals und die organisatorische Verbindung zu zuständigen Ämtern.
Der Waldkindergarten ist eine als bedarfsnotwendig anerkannte Einrichtung. Er wird von der Stadt Donauwörth, bzw. der zuständigen Gemeinde und dem Freistaat Bayern bezuschusst.
Der Elternbeitrag richtet sich nach der gewählten Buchungskategorie.
Die Kosten für die Früh- und Mittagsbetreuung fallen gesondert an, da die Durchführung über den Verein organisiert wird.
Die Kinder des Waldkindergartens sind während der Kernzeiten (= Buchungszeiten) über die Stadt Donauwörth über die Gemeindeunfallversicherung abgesichert.
Eine private Haftpflichtversicherung wird empfohlen.
Die Früh- und Mittagsbetreuung ist ein Angebot des Trägervereins. Die Kinder sind während dieser Zeit nicht über die Gemeindeunfallversicherung versichert. Eine private Unfallversicherung wird empfohlen.
Der Gesetzgeber spricht von Kindeswohlgefährdung wenn das geistige, körperliche oder seelische Wohl eines Kindes gefährdet ist. Der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung ist im § 8a im SGB XIII verankert. Kindertagesstätten sind damit in den Schutzauftrag einbezogen worden und sind zu erhöhter Aufmerksamkeit verpflichtet. Zur Erfüllung des Schutzauftrages hat der Donauwörther Waldbären e.V. eine Vereinbarung mit dem Jugendamt geschlossen. Der interne Ablauf diesbezüglich ist festgelegt. Nach § 72a SGB XIII ist der Donauwörther Waldbären e.V. dazu verpflichtet auf die persönliche Eignung des Personals zu achten und dies durch die Vorlage eines erweiterten, polizeilichen Führungszeugnisses zu gewährleisten.
Der morgendliche Treffpunkt sowie Abholplatz ist der Parkplatz am Schießplatz nördlich der Parkstadt Donauwörth.
Die Anfahrt mit dem PKW ist unproblematisch, Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden.
Dem Waldkindergarten „Donauwörther Waldbären e.V.“ wurde von der Stadt Donauwörth im Jahr 2005 ein etwa 40 ha großes Gebiet des Stadtwaldes zur Verfügung gestellt.
Das Waldgebiet bietet verschiedene Waldplätze mit unterschiedlicher Geländestruktur.
Hier eine Auswahl der favorisierten Plätze:
Morgenkreisplätze
Diese Plätze werden fast täglich angelaufen und dienen dem gemeinsamen Beginn des Kindergartentages in den jeweiligen Gruppen. Bei situativ bedingten Wettereinflüssen werden alternative Plätze angegangen.
Dort werden Informationen ausgetauscht, Angebote vorgestellt oder den Kindern die Möglichkeit gegeben, Erfahrungen und Erlebnisse der Gruppe mitzuteilen.
Bauwagenplätze
Circa 500 Meter vom Treffpunkt entfernt stehen im Wald die Bauwägen, die den Kindern und dem pädagogischen Personal bei widrigen Wetterbedingungen als Schutzraum zur Verfügung stehen.
Diese Waldplätze sind gekennzeichnet durch unsere Bauwägen, die Sitzgruppen aus Baumstämmen sowie die verschiedenen Spielzonen (Buddelloch, Wurzeln, liegende Stämme zum Klettern, Fuchs-Hasenbau, etc.), die den jahreszeitlichen Veränderungen und der Kreativität der Kinder unterworfen sind.
Die Laubbäume dienen uns als natürlicher Schutz vor Wind, Sonne und Regen. Außerdem bieten die Bäume den Kindern Klettermöglichkeiten.
Am Totem
Dieser Platz ist gekennzeichnet durch einen, von den Kindern unter professioneller Anleitung mit Werkzeug bearbeiteten Baumstamm in Gestalt eines Totempfahls. Er zeichnet sich durch eine Freifläche aus, die wir gerne an sonnigen Tagen nutzen. Daneben genießen es die Kinder, im direkt angrenzenden Laubwald ungestört und (augenscheinlich) unbeobachtet handwerklich und spielerisch tätig zu sein. Grenzen bilden hier die allgemeinen Waldwege und der Kreuzplatz, welcher uns u. a. als Haltepunkt auf dem Nachhauseweg dient.
Sonnenplatz
Der Sonnenplatz ist gekennzeichnet durch seine große, mit hohem Gras bewachsene Lichtung, die von großen Laubbäumen umgeben ist. Sie gibt den Kindern die Möglichkeit, die Sonne zu genießen und verschiedene Wolkenbildungen zu beobachten.
Bach
Das Gebiet beim Bach ist licht bewaldet und imponiert durch seine wenigen, aber eindrucksvollen alten Bäume.
Der Bach liegt in einer Senke und führt unterschiedlich viel Wasser, was den Kindern erlaubt auch im Bachverlauf zu spielen und das Element Wasser zu erleben. Das immer breiter und tiefer werdende Bachbett regt die Kinder dazu an, unterschiedliche Möglichkeiten zur Überquerung zu finden und auszuprobieren. Die reichhaltige, natürliche Lehmschicht am Steilhang fördert Kreativität und Phantasie. Das stellenweise steile Bachufer nützen die Kinder als Rutsch- und Kullerbahn.
Wurzelbachplatz
Dieser Waldplatz ist vom Treffpunkt am weitesten entfernt und liegt mitten im Wald. Es dominieren einzelne große Buchen, die Schatten spenden, aber dennoch viel Freiraum lassen. Der angrenzende Bach lädt bei geeignetem Wasserstand ein zu Wasserspielen. Die Besonderheit ist der etwa ein Meter hohe Wasserfall der gerade bei frostigen Temperaturen eindrucksvolle Eisskulpturen bildet.
An der Lichtung
In diesem unberührten ursprünglichen Waldstück findet sich ein natürlich gewachsenes Baumlabyrinth in Hanglage in Verbindung mit einem Lärchenhain, von den Kindern auf Grund der intensiven Herbstfärbung "Goldplatz" genannt.
Weiher
Der Weiher lädt zu einem Spaziergang entlang des Edelweiß-Weges ein. Der Weg dorthin wird gepflegt vom Deutschen Alpenverein und ist ausgestattet mit geschnitzten Skulpturen und Schautafeln zu Naturthemen. Am Weiher befindet sich eine Schutzhütte. Die Kinder erleben aus nächster Nähe das Leben am Teich mit Seerosen, Fischen, Laich, Libellen und sonstigen Kleinsttieren. Ein Aufenthalt am Weiher lädt zum Meditieren und Verweilen ein. Direkt angrenzend befindet sich ein Waldstück, welches durch seine märchenhafte Stimmung besticht und im Spiel als Hexenwald erforscht wird.
Nadelwald
Der Nadelwald zeichnet sich durch seine besondere Bodenbeschaffenheit mit einem moosig-weichem, mit Nadeln bedeckten Untergrund aus. Die vielen Äste und Fichtenzapfen regen zum Spielen an. An Regentagen bietet das dichte Nadelkleid Schutz vor der Nässe. An diesem Platz herrscht auf Grund der eher dunklen Umgebung eine ganz besondere Atmosphäre.
Zwergenwald
Am Bring- und Abholpunkt befindet sich der Zwergenwald, der eigentlich den Waldzwergen zur Verfügung steht. Diesen Platz dürfen auch die Waldbären großräumig nutzen. Dort befinden sich ein Baumstamm zum Balancieren, viele Bäume mit interessanten Baumgesichtern und ein Trampelpfad, der neugierig macht und zum Durchwandern verführt.
Der Kindergarten ist von Montag bis Freitag von 8.15 Uhr bis 12.30 Uhr geöffnet.
In dieser Zeit stehen zwei Buchungskategorien zur Verfügung:
Kategorie „Mehr als 3 Stunden, bis 4 Stunden“:
Kategorie „Mehr als 4 Stunden, bis 5 Stunden“:
Es wird eine Frühbetreuung ab 7.30 Uhr und eine Mittagsbetreuung bis 14.00 Uhr angeboten, wobei die Mittagsbetreuung nur den Kindern der Buchungskategorie „Mehr als 4 Stunden, bis 5 Stunden“ zur Verfügung steht. Die Früh- und Mittagsbetreuung ist ein Angebot des Trägervereins. Die Kinder sind während dieser Zeit nicht über die Gemeindeunfallversicherung versichert. Eine private Unfallversicherung wird empfohlen.
Wer sein Kind ausnahmsweise nach 8.30 Uhr in den Kindergarten bringt, muss es zu Fuß zu der Kindergartengruppe in den Wald bringen und dort übergeben.
Es stehen jährlich insg. 30 Schließtage zur Verfügung. Zwischen Weihnachten und Neujahr bleibt der Kindergarten geschlossen. Im Sommer schließt der Kindergarten für drei Wochen. Die Schließtage werden üblicherweise zu Beginn des Kindergartenjahres angekündigt.
Für Fort- und Weiterbildungen unseres Personals bleibt an bis zu fünf weiteren Tagen im Jahr der Kindergarten geschlossen. Diese Termine erfahren die Eltern möglichst zeitnah.
Seit September 2017 findet die Bildung, Betreuung und Erziehung der Kinder in zwei Kindergartengruppen statt. Der Gruppe „Am Apfelbaum“ und der Gruppe „Am Sonnenfeld“.
Es werden pro Gruppe bis zu 20 Kindern im Alter von 3 Jahren bis Schuleintritt altersgemischt betreut. Ein ausgeglichenes Mädchen-Jungen-Verhältnis wird angestrebt.
Zur Betreuung der Kinder sind folgende Berufsgruppen angestellt:
• Staatlich anerkannte ErzieherInnen (Fachkräfte)
• KinderpflegerInnen (Ergänzungskräfte)
• Weiter Fach- und Ergänzungskräfte, Hilfskräfte und Praktikanten
Angestrebt ist eine Dreierbesetzung mit mindestens einem/einer staatl. anerkannten ErzieherIn pro Gruppe.
Schüler von Fachschulen können im Rahmen ihrer Ausbildung als Praktikanten aufgenommen und angeleitet werden.
Im Rahmen seiner Vorbereitungszeit tauscht sich das Team über die pädagogische Arbeit und das pädagogische Vorgehen aus.
Es wird angestrebt, dem pädagogischen Personal je Kindergartenjahr mindestens eine Fortbildung pro Person zu ermöglichen. Die Kosten hierfür übernimmt in der Regel der Trägerverein.
Als Treffpunkt dient der Parkplatz am Schießplatz nördlich der Parkstadt / Donau-wörth. Dort befindet sich unser „Eishaus“ (Lagerhütte) und ein Schaukasten, in dem wöchentliche Aushänge bezüglich des Kindergartenalltags, Fotos oder auch andere wichtige Informationen den Kindergarten betreffend ausgehängt werden.
Beim Aufenthalt im Freien werden unter anderem ein Mobiltelefon, ein Erste Hilfe-Kasten und eine Flasche mit Trinkwasser von dem pädagogischen Personal mitgeführt. Wasser und Seife dienen zum Händewaschen.
Jedes Kind im Waldkindergarten erhält ein Sitzkissen, das es in seinem Rucksack mitführt.
Im ersten Kindergartenjahr bekommen die Kinder jeweils eigenes Werkzeug, bestehend aus einer Schaufel, einem Hammer, einer Feinsäge, einem Schnitzmesser. Mit dem 5. Geburtstag erhalten die Kinder eine Klappsäge. Die Kosten für das Werkzeug teilen sich die Eltern und der Verein. Das Werkzeug wird vom Erzieherteam Schritt für Schritt eingeführt und darf am Ende der Kindergartenzeit, in der Regel mit Schuleintritt, mit nach Hause genommen werden.
Im Handwagen (Bollerwagen) werden diverse Kindergartenmaterialien transportiert.
Die beiden Bauwägen des Kindergartens sind mit Bänken, Tischen, einem Holzofen ausgestattet. Darüber hinaus befinden sich dort auch diverse Bastel- und Malutensilien, Musikinstrumente, Rhythmikmaterial und Bücher. Die eigene Wechselkleidung für die Kinder wird in Eigentumskisten aufbewahrt. Materialien zur Erkundung und Erforschung der Natur, z. B. Becherlupen, Schubkarren, usw. stehen für den Kindergartenalltag im Freien bereit.
Bei extremen Witterungen (z.B. Sturm, Gefahr von Schneebruch) stehen dem Verein Räume im Mehrgenerationenhaus im Haus der Begegnung und der Jugendraum des kath. Pfarrheims, beides in der Parkstadt, zur Verfügung. Diese sind mit einer Küche und Toiletten ausgestattet. Dorthin werden bei Bedarf „Spielekisten“ mit verschiedenen Materialien (Spiele, Malzeug, Instrumente,...) gebracht. Die Entscheidung ob bzw. wann die Räumlichkeiten genutzt werden, obliegt dem Team und/oder dem Träger. Die Eltern werden per Telefonkette informiert, wenn die Ausweichräume genutzt werden.
Seit Februar 2009 wird in einem umgebauten Bienenhaus eine Früh- bzw. Mittagsbetreuung außerhalb der Kindergartenöffnungszeiten angeboten. Das Bienenhaus liegt etwa 5 Gehminuten vom Treffpunkt des Kindergartens entfernt.
Jedes Kind trägt einen Rucksack mit sich, der vom Kind selbst geöffnet und geschlossen werden kann und der beim Laufen nicht von den Schultern rutschen darf. Es haben sich Rucksäcke mit Brustgurt bewährt. Der Rucksack enthält ein Sitzkissen, ein kleines Handtuch, eine Thermoskanne mit warmem Getränk oder eine Trinkflasche und eine Brotzeit in einer Frühstücksdose für das gemeinsame Frühstück. Außerdem befindet sich im Rucksack noch eine Tüte für Abfälle und evtl. nasse Kleidung und im Winter Ersatzhandschuhe. Des Weiteren haben einige Kinder Arbeitshandschuhe dabei. Es haben sich Rucksäcke mit Deckelklappe bewährt, da sich hier gut Jacken verstauen lassen.
Auch bei warmen Temperaturen sollte der Körper der Kinder ausreichend bedeckt sein, d.h. auf zwar dünne aber lange Hosen und langärmlige Oberbekleidung ist zu achten. Dadurch sinkt die Verletzungsgefahr durch vorbeistreifende Äste, Zweige oder Brennnesseln. Hosen mit Schlaufen oder großen Ösen sollten vermieden werden, da diese die Verletzungsgefahr erhöhen. Sehr praktisch in punkto Bekleidung ist die so genannte „Zwiebelmethode“, damit je nach Bedarf einzelne Kleidungsstücke ausgezogen werden können. Ebenso wichtig ist eine Kopfbedeckung.
Es ist Aufgabe der Eltern auf einen ausreichenden Sonnenschutz und/oder Insektenschutz achten.
Die Schuhe sollten auch im Sommer fest sein und feste Sohlen haben, außerdem sollten die Knöchel geschützt sein, um mögliches Umknicken beim Spielen oder Laufen zu verhindern. Ebenso sollten die Schuhe keine langen Schuhbänder und –schlaufen besitzen, um die Gefahr des Stolperns zu vermeiden.
Bei Regenwetter ist auf wasserundurchlässige Schuhe, Regenhosen (so genannte „Matschhosen“) und Regenjacken sowie auf Regenhüte zu achten.
Auf Gummistiefel sollte auf Grund der erhöhten Verletzungsgefahr verzichtet werden.
Gerade im Winter empfiehlt sich die so genannte „Zwiebelmethode“: Mehrere Schichten dünner, locker sitzender Bekleidung übereinander wärmen besser als wenige dicke Schichten. Außerdem kann notfalls auch ein zu warmer Pullover abgelegt werden. Die äußere Schicht, z.B. der Anorak, sollte leicht zu öffnen sein, damit die Kinder selbstständig auf die unterschiedlich und selbst gefühlten Temperaturen reagieren können.
Als äußere Schicht haben sich bewährt: wasserabweisender, gefütterter Anorak und Hose bzw. Schneeanzug und übergezogene „Matschhose“.
Die Hosen sollten einen Gummizug besitzen, ebenso die Oberbekleidung, um ein Eindringen von Nässe zu verhindern. Zur weiteren Grundausrüstung gehören neben wetterfesten Regensachen, die übergezogen werden können, auch Mützen, Handschuhe sowie wetter- und rutschfeste Winterstiefel.
Die Unterwäsche sollte aus einer langen Unterhose/Leggin sowie einem langärmligen Unterhemd bestehen (z. B. Funktionswäsche).
„Kinder sollen mehr spielen, als sie es heutzutage tun. Denn wenn man genug spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später ein ganzes Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird. Was auch geschieht, was man auch erlebt, man hat diese Welt in seinem Inneren, an die man sich halten kann.“
(Astrid Lindgren)
Die Stärkung von Selbstsicherheit, die Fähigkeit, tragfähige Bindungen einzugehen, Resilienz und die Stärkung emotionaler, sozialer und kognitiver Kompetenzen sind wesentliche Bestandteile unserer Arbeit.
Dazu sehen wir uns als Begleiter der uns anvertrauten Kinder, die empathisch und wertschätzend auf die individuellen Bedürfnisse der Mädchen und Jungen eingehen. Uns ist es wichtig, das ihnen angeborene Explorationsverhalten zu unterstützen und sie in ihrem Schöpfer- und Entdeckerdrang zu ermutigen.
Nach Tschöpe-Scheffler beruht eine entwicklungsfördernde Erziehung auf den fünf Säulen Liebe, Achtung, Kooperation, Struktur und Förderung. Neben einer hohen Wertschätzung und positiver Zuwendung sind klare Regeln, Gebote und dem jeweiligen Entwicklungsalter entsprechende Anforderungen von Bedeutung.
Gleichzeitig geben wir den Kindern innerhalb der festgesetzten Grenzen einen Spielraum für eigene Entscheidungen.
Partizipation
Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv mit. Sie haben das Recht an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihres Entwicklungsstandes beteiligt zu werden. Partizipation bedeutet Beteiligung im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung (vgl. BEP, 2012, Seite 389). So haben die Kinder ein Mitspracherecht in den verschiedenen Bereichen des Tagesablaufs, nämlich Zielort, Geschwindigkeit, Themen, Regeln etc. . Zudem werden in unregelmäßigen Abständen Kinderbefragungen durchgeführt.
Die geplante pädagogische Arbeit orientiert sich situativ an den jahreszeitlichen Gegebenheiten (Frühling, Sommer, Herbst und Winter), den Elementen und den traditionellen Festen und Feiern. Die Vermittlung der einzelnen Themenbereiche erfolgt in Teilschritten und Etappen, die der Aufnahmefähigkeit der Kinder angepasst sind und ihren natürlichen Wissensdurst befriedigen. All dies erfolgt in einem kindgerechten, spielerischen Rahmen. Weiterhin werden auch Wünsche, Anregungen und Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt und aufgegriffen. Das Ziel dieses Ansatzes ist es, den Jungen und Mädchen einen ganzheitlichen und lebensnahen Einblick in ihre Umwelt und deren Gesetzmäßigkeiten zu bieten. Neben der Auseinandersetzung mit einem Thema und dessen kindgemäßer Aufarbeitung dienen geplante Angebote der Eingliederung in die Gruppe und der Konzentrationsförderung.
Das einzelne Kind wird durch differenzierte Aktivitäten auf seinem individuellen Entwicklungsstand abgeholt und seinem Alter entsprechend an neue Kompetenzen (kognitives Wissen, Selbstbewusstsein, Körperwahrnehmung und kreative Fähigkeiten) herangeführt. Bei besonderem Interesse der Kinder steht ihnen das pädagogische Personal zur Vertiefung und für weitere Fragen zur Verfügung. So können gegebenenfalls einzelne Themen in Kleingruppen weiter vertieft behandelt werden.
Eine Methode des geplanten Ansatzes ist das Projekt. Ein Projekt behandelt ein Thema über einen längeren Zeitraum, dabei geht der Impuls der Idee von den Kindern aus. Die Kinder arbeiten einzeln, in Kleingruppen oder mit der gesamten Gruppe und unter Verwendung vielfältiger Aktions- und Lernformen auf ein vorher festgelegtes Ziel hin. Als Beispiel ist hier das Projekt "Ökokids" zum Thema Nachhaltigkeit zu nennen.
Das freie Spiel hat im Waldkindergarten einen hohen Stellenwert. Hier haben die Kinder die Möglichkeit, ihren Ideen und Bedürfnissen gerecht zu werden und ihren kindlichen Spieltrieb auszuleben. Die verschiedenen Waldplätze animieren die Kinder zum Bauen und Konstruieren, zu Rollenspielen, zu kreativem Gestalten mit Naturmaterialien oder auch einfach zum Ruhe finden.
"Beim Urspiel spielen die Kinder an natürlichen Orten der Kraft - Wald, Hecken, Quellen, Baum, Bach, Tal, Hügel, Felsen, Wiese- und die schöpferische Kraft, die dabei wirkt, bildet die Schöpferkraft im Kind. Für dein Kind ist das Urspiel keine naturwissenschaftliche Betätigung, sondern echte Arbeit für sein Leben. Das Urspiel findet nur in der Natur statt und ist für das Kind die höchste Form des Lernens und das beste Lernprogramm am lebendigen Material. Urspiel ist kein Kinderkram, keine nutzlose Zeitverschwendung, sondern die Befriedigung urmenschlicher Bedürfnisse. Urspielkinder sind Naturspielkinder." (Rudolf Hettich, Urspiel.Das Fachmagazin für Natur- und Waldpädagogik,1/2014,S.10)
Die päd. Arbeit des Waldkindergartens des Donauwörther Waldbären e.V. richtet sich nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) und führt zur Schulfähigkeit.
Durch eine ganzheitliche elementare Bildung, die sich im Lebensraum Wald sehr gut verwirklichen lässt, werden die Kinder zu beziehungsfähigen, wertorientierten und schöpferischen Menschen erzogen. Sie erlernen und erweitern die nötigen Fähigkeiten, um ihr Leben verantwortlich gestalten zu können und den Anforderungen von Familie, Staat und Gesellschaft gerecht zu werden.
Das Prinzip der Waldkindergartenpädagogik ist das Spiel in der freien Natur. Die Bildungsbereiche sind nicht isoliert, sondern durchdringen einander.
Das Leitziel jeder Erziehung ist die Hinführung eines Menschen zur Mündigkeit und einem selbstverantwortlichen Leben. Hier gelten in der Pädagogik drei Kompetenzen als ausschlaggebend, um dieses Leitziel zu erreichen.
Hier geht es um die Fähigkeit, sich in einer Gemeinschaft (Kindergartengruppe) auf individuelle Art durch Ideen und Aufgaben einzubringen, Konflikte gewaltfrei zu lösen, Absprachen zu treffen und einzuhalten, aber auch Geduld und Rücksichtnahme zu üben, Grenzen und Räume von sich selbst und anderen kennen zu lernen und zu akzeptieren. Auch lernen die Kinder dabei, Konsequenzen von Tun und Nichttun zu erfahren, für Gleichberechtigung untereinander einzutreten und Verantwortung für das Gruppengeschehen zu übernehmen. Vor allem aber ist das Ziel sozialer Kompetenz, Lust und Spaß am gemeinsamen Erleben und Tun lebendig zu erhalten und die Gemeinschaft als etwas zu erleben, das uns stark und glücklich machen kann, wenn wir als Viele etwas erreichen, was einer allein nie geschafft hätte.
Da die Kinder selbstständig und eigenverantwortlich handeln und eigene Lösungen finden lernen, beobachtet das pädagogische Personal die Konflikte von außen und schreitet erst ein, wenn es nötig ist, etwa wenn sich Kinder nicht wehren können und Schutz brauchen, unfaire Mittel eingesetzt werden usw.. Der Konflikt wird dann durch Worte begleitet, alle Beteiligten schildern ihr Erleben und gemeinsam wird nach Lösungen gesucht. Das pädagogische Personal unterstützt die Kinder oder fordert sie auf sich einander mitzuteilen und zu sagen, was sie mögen oder nicht.
Die Kinder erfahren Konsequenzen für ihr Handeln, sich entschuldigen und trösten, wenn sie andere verletzen, zerstörte Sachen reparieren oder zur Wiedergutmachung einen Wunsch erfüllen. Wenn Absprachen nicht eingehalten werden, werden die Grenzen für die betreffenden Kinder enger gesteckt.
Dieses soziale Lernen ist besonders im Waldkindergarten aufgrund der äußeren Umstände gegeben. Hier treten Situationen auf, die von dem Kind alleine nicht zu bewältigen sind. Um einen schweren Ast zu schleppen, über Gräben zu springen oder eine glitschige Böschung zu erklimmen, ist das Kind auf die Hilfe der anderen angewiesen.
Auch durch die kleine, überschaubare Gruppe fällt es dem einzelnen Kind leichter, auf andere zuzugehen und sich in die Gruppe zu integrieren.
Hierbei handelt es sich um die Fähigkeit, sich selbst wahrnehmen und entfalten zu können, Grenzen zu erkennen, Ideen und Entscheidungen selbstbewusst und verantwortlich ausprobieren und umsetzen zu lernen. Auch die Fähigkeit in individuellen Freiräumen eigene anstatt vorgegebene Erfahrungen machen zu können und eigene Lösungswege zu finden, gehört zur Selbstkompetenz.
Der Wald regt die Kinder an sich mit allen Sinnen zu erproben und sich dadurch Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Eigene Erfahrungen und unmittelbares Erleben stärken das Selbstwertgefühl. Die Kinder lernen in diesem Umfeld Situationen einzuschätzen, eigene Grenzen zu erfahren beziehungsweise zu erweitern und Verantwortung für sich und ihr Handeln zu übernehmen. Dadurch gewinnen sie die für ihre persönliche Entwicklung wichtige Selbstständigkeit und Selbstsicherheit.
Selbständigkeitserziehung
Im Kindergartenalltag werden die Kinder ermuntert kleinere Aufgaben und Tätigkeiten selbständig zu erledigen. Dazu zählen z.B. das An- und Ausziehen, das Aufräumen von Spielmaterialien, den Rucksack einräumen und aufsetzen. Außerdem werden die Vorschulkinder dazu angeregt ihre Schnürsenkel selbst zu binden.
Einmal im Monat findet die "Gesunde Brotzeit" statt, die die Kinder zu- und vorbereiten.
Durch die natürliche Umgebung werden die Sinne der Kinder zunehmend geschärft. Dadurch lernen die Kinder ihr Umfeld differenziert wahrzunehmen und in diesem zu agieren. Kinder müssen zuerst sehen, berühren und erleben, bevor sie Erklärungen aufnehmen können. Neben der differenzierten Wahrnehmung werden die Denkfähigkeit, das Gedächtnis, Fantasie und Kreativität und die Kompetenz, Probleme zu lösen, durch verschiedene, auf den Entwicklungsstand des Kindes abgestimmte Angebote und Aktivitäten gestärkt.
Eng verbunden mit der kognitiven Kompetenz ist die Sachkompetenz. Hierbei geht es um das Erlangen von Wissen und Fertigkeiten. So lernen die Kinder ihren Bedürfnissen, Neigungen und dem Alter entsprechend z.B. Namen von Pflanzen und Käfern, und sie lernen mit Werkzeug und verschiedenen Materialien umzugehen. Die Themen ergeben sich vorwiegend aus den Fragen und Interessen der Kinder. Es geht um die Förderung einer kindgerechten Entwicklung. „Kinder dürfen Kinder sein“, das heißt, dass ihr natürliches Bedürfnis, spielerisch lernen zu wollen, unterstützt wird und sie Freiräume erhalten, lebensnah zu erkunden und zu begreifen, spielerisch auszuprobieren und in unterschiedlichen Situationen das zu lernen und zu verstehen, was sie „begreifen“ wollen.
Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder kann im Waldkindergarten selbstverständlich und täglich ausgelebt werden. Die zahlreichen Waldgebiete mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen und Bewegungsbaustellen bieten hierzu zahlreiche Möglichkeiten. Die Kinder müssen sich jahreszeitlich auch körperlich auf die Gegebenheiten ihrer Umgebung einstellen. Sie haben die Möglichkeit durch diese Selbsterfahrung ihren Körper besser wahrzunehmen und ihre Körpergrenze auszuloten, was zu einem höheren Maß an Selbstbewusstsein führt.
Der Wald bietet den Kindern unzählige Möglichkeiten sich selbst und ihr Können besser einzuschätzen beziehungsweise körperliche Bewegungsabläufe zu schulen. Durch das Überwinden von Hindernissen, Klettern, Rutschen, Balancieren etc. wird ganz selbstverständlich die körperliche Leistungsfähigkeit und Ausdauer der Kinder erhöht, was die Motorik im Allgemeinen verbessert.
Ebenso wie die Grobmotorik wird im Wald auch die Feinmotorik auf ganz natürliche Weise gefördert. Die Kinder werden, aufgrund ihrer Umgebung, ständig dazu angehalten, ihre Hand als Werkzeug einzusetzen und mit den Augen zu koordinieren. Der „Pinzettengriff“ zur Vorbereitung für die Stifthaltung, wird im Wald durch das Aufheben kleiner Steine, Bucheckern oder weiterem Naturmaterial am Boden gefördert. Wenn die Kinder mit Werkzeugen arbeiten, lernen sie darüber hinaus auf unterschiedliche Art und Weise ihre Hände und Finger zu gebrauchen und einzusetzen. So sind der Umgang mit dem Taschenmesser, Hammer und Säge nur einige Beispiele für die Chancen, die der Waldkindergarten bietet.
Bewegung macht den Kindern Spaß, steigert ihre Vitalität und ist zugleich das wirksamste Mittel, um Stress abzubauen.
Im Waldkindergarten wird die Phantasie und Kreativität der Kinder durch die Beschäftigung mit „multifunktionalem“ Naturmaterial gefordert und gefördert. Durch das Naturhandwerken, dem Urausdruck des Menschen, wird die Kreativität insofern gefördert, als dass die Kinder mit Hilfe von Werkzeugen (Säge, Hammer, Bohrer, …) das Naturmaterial bearbeiten und somit ihrem ureigensten kreativen Schöpfen Ausdruck verleihen. Dieser Kontakt mit dem lebendigen Material ist ein kindgerechter und erlebnisreicher Zugang zur Natur.
Die Kreativität der Kinder wird auch in anderen Bereichen und durch geplante Angebote gefördert. Rollenspiele, das „Weitererzählen“ von Geschichten oder Erlebnissen sowie geplante kreative und schöpferische Angebote gehören dazu. Der Umgang mit Stöcken, Ästen, Ton, Steinen, Stiften, etc. birgt ein großes Potenzial und kann im Wald voll ausgeschöpft werden.
Die Musikalische Erziehung ist ein wichtiger Bestandteil im Waldkindergarten. Wir singen und musizieren passend zum Jahreskreis. Dabei beziehen wir körpereigene und rhythmische Instrumente, wie z.B. Rasseln aus Naturmaterialien, Klanghölzer, Glöckchen, Glockenspiel und Gitarre mit ein. Auch fertigen wir zu gegebenen Anlässen selbst Instrumente aus Waldmaterialien an. Der spielerische Umgang mit Stimme und Instrumenten verfeinert die auditive Wahrnehmung für Musik und Klänge. Im Umgang mit Geräuschen, Klängen und Tönen werden Grunderfahrungen gemacht, musikalische, sowie rhythmische Fähigkeiten entwickelt und unterstützt.
Der Waldkindergarten bietet die Möglichkeit zur unmittelbaren und sinnlichen Wahrnehmung der Natur. Dieses Erleben führt zu einem ausgeprägten Umweltbewusstsein. Durch die tägliche Begegnung mit Pflanzen und Tieren entwickelt sich bei den Kindern ein starkes Empfinden für Natur- und Sachzusammenhänge in ihrem Umfeld. Elementare Gesetzmäßigkeiten spielen hierbei eine große Rolle und schaffen Grundlagen für einen verantwortlichen und kreativen Umgang mit den Ressourcen unseres natürlichen Lebensraumes. Die Kinder können sich als Teil des Ganzen wahrnehmen.
Lebendige und tote Tiere geben immer wieder Anlass für vielseitige Fragen, worauf von Seiten des pädagogischen Personals auch eingegangen wird.
Ganz allgemein gilt, dass Tiere nicht verletzt werden und der Lebensraum aller Tiere zu schützen und nicht zu verändern ist. Tierbauten werden nicht verändert oder gar zerstört. Um kleinere Tiere zu beobachten führt das pädagogische Personal Bestimmungsbücher und Becherlupen mit sich, die es dem Kind ermöglichen, solche Tiere genauer zu beobachten und zu bestimmen.
Die Kinder werden durch die Umgebung „Wald“ täglich mit naturwissenschaftlichen Gegebenheiten, wie Sonne, Wasser, Luft, konfrontiert und haben somit einen unmittelbaren Zugang zu Vorgängen in der Natur.
In unserem täglichen Leben führen wir ständig mathematische Operationen aus, ohne uns bewusst darüber zu sein, dass es sich hierbei um Mathematik handelt.
Daher ist die Annäherung an die Welt der Zahlen, Formen und Strukturen ein wichtiger Bestandteil in der Erziehung und Bildung von Kindern. Nach und nach bildet sich während der kindlichen Entwicklung über die sog. mathematischen Vorläuferkompetenzen die „Zählkompetenz“ heraus. Die natürliche Umgebung des Waldes bietet hierzu einen schier unerschöpflichen Vorrat an Möglichkeiten und Material wie beispielsweise die Beschäftigung mit Zapfen, verschiedenen Blattarten, unterschiedlichen Oberflächen oder Klettern zur Stärkung einer Raum-Lage-Wahrnehmung.
Neben diesem alltäglichen Umgang wird das Mathematikverständnis der Schulanfänger mit gruppenübergreifenden, geplanten Aktivitäten gefördert.
Die Kinder werden im Waldkindergarten angeregt, verstärkt miteinander zu sprechen, was zu einer verbesserten Gruppenintegration führt und die Konfliktfähigkeit und Konfliktbewältigung fördert. Die sprachliche Entwicklung wird zusätzlich noch durch gezielt eingesetzte Bilderbücher, Märchen, Geschichten, Rätsel, Reime gefördert.
Zusätzlich wird für unsere Schulanfängern ein umfassendes, gruppenübergreifendes Sprachförderprogramm angeboten.
Für Kinder mit erhöhtem Sprachförderbedarf findet eine spezielle Form der Förderung im Rahmen eines Vorkurses statt. Grundlage dafür ist eine Sprachstandserhebung. Der Vorkurs wird bei Bedarf empfohlen und zu gleichen Teilen von pädagogischen Fachkräften des Kindergartens im Kindergarten und von Lehrkräften der Grundschule in der jeweiligen Grundschule durchgeführt, sofern in der jeweiligen Sprengelschule Plätze zur Verfügung stehen. Der Anteil des Vorkurses, der in die Verantwortung des Kindergartens fällt, wird in die reguläre Kindergartenarbeit integriert.
Zum Erhalt des Brauchtums werden im Waldkindergarten auch jahreszeitliche Feste wie z.B. Ostern, St. Martin, Nikolaus etc. gefeiert. Da die Kinder bei der Gestaltung der Feste eine wichtige Rolle einnehmen, haben sie die Möglichkeit einen tieferen Einblick in das christlich-soziale Leben zu gewinnen. Der Wald bietet den Kindern außerdem die Chance, die Natur als Schöpfung Gottes wahrzunehmen und sie auch als solche zu respektieren.
Der Waldkindergarten Donauwörth bietet den Vorschulkindern ein differenziertes und breit gefächertes Angebot an vorschulischen Erfahrungen und Lerninhalten. Unser Ziel ist ein erfolgreicher Übergang von Kindergarten zur Schule.
In erster Linie sollte Vorbereitung auf die Schule nicht durch die Vorverlegung schulischer Lernstoffe und Lernmethoden erfolgen, sondern über das Prinzip des sozialen Lernens. Selbstverantwortlichkeit, Selbstständigkeit und ein gesundes Maß an Selbstvertrauen sind grundlegende Eckpfeiler. Hier steht der Kindergarten in der Pflicht, diese Kompetenzen zu unterstützen und auszubauen.
Um dem Wissensdrang der zukünftigen Schulanfänger gerecht zu werden, bieten wir für diese spezielle Angebote und Aktivitäten an.
Einmal jährlich findet ein gemeinsamer Ausflug mit den zukünftigen Schulanfängern statt.
Es besteht die Möglichkeit für den Waldkindergarten Donauwörth maximal zwei Integrationsplätze bewilligt zu bekommen (nach Artikel 11 BayKiBiG).
Bei Kindern mit geistiger, körperlicher und/oder seelischer Behinderung kommt es auf den Einzelfall an, ob ein Eintritt in den Waldkindergarten sinnvoll und möglich ist.
Kinder mit besonderen Bedürfnissen nehmen an allen Aktivitäten des Kindergartens teil.
Die gemeinsame Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern mit und ohne Behinderung bedeutet eine Stärkung der Persönlichkeit aller Kinder.
Die Zusammenarbeit mit Eltern und Fachdiensten ergänzt die Sicht auf das Kind und unterstützt die Förderungsmöglichkeiten.
Der Tag beginnt im Waldkindergarten um 8.15/8:25 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt können die Eltern ihre Kinder bis spätestens 8.30 Uhr dem pädagogischen Personal übergeben.
Die Kinder, die die Frühbetreuung ab 7:30 Uhr besuchen, werden von der/m Betreuer/In rechtzeitig zu Fuß zum Treffpunkt gebracht.
Die Kinder werden von dem pädagogischen Personal per Handschlag begrüßt.
Während der Bringzeit haben die Kinder die Möglichkeit, erst einmal in Ruhe anzukommen und den Kindergartentag individuell, auf ihre Art zu beginnen.
Um 8.30 Uhr laufen die Gruppen in das anliegende Waldstück. Bereits hier ist Raum für Naturerfahrungen, Fragen und Erzählungen der Kinder.
Der Weg führt uns zu unserem Morgenkreisplatz, wo gezielte Angebote stattfinden, die sich situationsbedingt ergeben oder sich nach dem Rahmenplan richten. Wir singen Bewegungs- und Mitspiellieder, besprechen das Gruppengeschehen (z.B. wer fehlt, wie viele Kinder sind anwesend, …) hören Geschichten oder führen Gespräche über Erfahrungen und Erlebnisse in der Natur, etwa über Tiere, Pflanzen oder das Wetter.
Anschließend entscheiden wir, an welchen Platz wir an diesem Tag gehen, um den Waldtag zu verbringen und machen uns dorthin auf den Weg.
Sind wir am gemeinsamen Ziel angekommen haben die Kinder die freie Wahl, wie sie die Freispielzeit gestalten möchten. Natürlich steht das pädagogische Personal den Kindern jederzeit zur Verfügung um Hilfestellungen, Anregungen und eventuelle Konfliktlösungsmöglichkeiten anzubieten.
Ein Aufenthalt im Wald macht hungrig! Um ca. 10 Uhr findet eine gemeinsame Brotzeit statt. Diese wird mit einem Ritual, einem Lied oder einem Vers begonnen. Für eine angenehme Atmosphäre sorgen Gespräche untereinander und Vorlesen von Geschichten.
Regelmäßig finden gezielte Angebote und geplante Beschäftigungen im Rahmen der Kompetenzbereiche, die sich an den Interessen und den jahreszeitlichen Gegebenheiten orientieren, statt. Hierbei besteht auch die Möglichkeit, die Kinder in Kleingruppen einzuteilen, um noch individueller und dem Alter entsprechend auf sie einzugehen. Ferner ist hier auch der Raum für die Kinder, mit dem pädagogischen Personal alleine Zeit zu verbringen. Das Ziel hierbei ist es, dem einzelnen Kind gerecht zu werden und seinen jeweiligen Bedürfnissen zu entsprechen.
Gegen 11.45 Uhr sammelt sich die jeweilige Gruppe, reinigt den Waldplatz und macht sich auf den Rückweg zum Treff- und Abholpunkt.
Auf dem Weg dorthin findet der Abschlusskreis in Form eines Spieles, Liedes oder Gespräches statt
Daraufhin können die Eltern ihre Kinder zwischen 12.15 Uhr und 12:25/12.30 Uhr abholen. Diese Zeit bietet auch Platz für den Austausch von wichtigen, kurzen Informationen zwischen den Eltern und dem pädagogischen Personal.
Die Kinder verabschieden sich einzeln per Handschlag von dem pädagogischen Personal der jeweiligen Gruppe.
Die Kinder, die die Mittagsbetreuung besuchen, werden von der/m Betreuer/In am Treffpunkt abgeholt und bis 14:00 Uhr betreut.
Da das Team des Waldkindergartens nach einem Rahmenplan arbeitet, werden je nach Jahreszeit und Brauchtum spezielle Feste gefeiert. Diese werden in Zusammenarbeit mit dem Träger und den Eltern vorbereitet und gestaltet.
Mögliche Anlässe sind beispielsweise:
Frühling: Frühlingsfest, Maifeier, Osterfest
Sommer: Sommerfest, Abschiedsfest für die Schulkinder
Herbst: Erntedank, Begrüßungsfest für die „Neuen“, Laternenfest, St. Martin,
Winter: Lichterfest, Weihnachten, Faschingsfeier
Einen festen Platz im Jahresverlauf haben die Geburtstage der Kinder. Die Eltern des Geburtstagskindes dürfen an diesem Tag etwas zur gemeinsamen Brotzeit mitgeben.
Unser Kindergartenalltag wird auch durch Aktionen außerhalb des Waldes bereichert. Dazu gehörten bisher z. B. Besuch auf dem Bauernhof, Bücherei, Musikschule oder Feuerwehr. Auch unternimmt der ganze Kindergarten jährlich einen Ausflug.
Wir freuen uns auch über Fachleute, die uns im Wald besuchen, um uns ihr spezielles Fachwissen näher bringen. Zu diesen gehörten bisher Imker, Pilzfachmann/frau, Feuerwehrmann/frau etc.
Wir bemühen uns jedes Jahr um Aktionen und externe Partner.
Im Waldkindergarten sind spezifische Gefahrenquellen vorhanden, die das pädagogische Personal kennt und mit denen es verantwortungsbewusst umgehen kann.
Zecken werden bei Temperaturen ab acht Grad aktiv, also vorwiegend in den Monaten März bis Oktober. Es ist sinnvoll in dieser Zeit den gesamten Körper des Kindes inklusiv Kopf bedeckt zu haben. Neben festem Schuhwerk können auch die Strümpfe über die Hosenbeine gezogen werden, um hier mögliche „Angriffsflächen“ zu minimieren. Der Verein besorgt auch zusätzlich sog. Zeckenpiepser. Außerdem ist es empfehlenswert, die Kinder mit einem Zeckenspray einzusprühen. Es ist ratsam, die Kinder zu Hause gründlich nach Zecken abzusuchen und diese zu entfernen.
Die Vorgehensweise des pädagogischen Personals bei Zeckenbissen richtet sich nach den Vorgaben der KUVB: Die Entfernung der Zecken während des Kindergartenbetriebs wird, nach Einverständniserklärung der Eltern, durch das pädagogische Personal vorgenommen. Hiernach erfolgt eine schriftliche Mitteilung an die Eltern und eine Eintragung in das interne Verbandbuch.
Die Haare der Raupe führen zu allergischen Reaktionen, die sich in Hautausschlägen, Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen und in der Folge zu Atemwegserkrankungen äußern. Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündungen sind weitere mögliche Folgen. Schlimmstenfalls ist mit einem allergischen Schock zu rechnen.
Die befallenen Eichen werden durch das Forstamt markiert und von uns weiträumig gemieden. Im Falle eines Kontaktes wechselt das pädagogische Personal die Kleidung des Kindes und verständigt sofort via Waldhandy die Eltern.
Die Kinder werden von Anfang an über bestimmte Giftpflanzen und deren Folgewirkungen informiert. Für alles, was im Wald liegt und wächst, gilt: Nichts in den Mund stecken! Falls trotzdem ein Kind etwas in den Mund steckt, kann das pädagogische Personal mit Hilfe des mitgeführten Bestimmungsbuches herausfinden, um welche Pflanze etc. es sich handelt. Außerdem ist die Nummer der Giftzentrale in die Telefonliste des mitgeführten Mobiltelefons eingespeichert.
Tote Tiere werden selbstverständlich nur angeschaut und nicht angefasst. Sie können aber Anlass für vielseitige Fragen sein, worauf von Seiten des pädagogischen Personals eingegangen wird.
In einem Waldkindergarten ergeben sich andere Unfallrisiken als in einem Regelkindergarten, jedoch sind diese im Wald – entgegen vieler Befürchtungen oder Annahmen – nicht höher als in jedem anderen Kindergarten auch. Die Erfahrungen zeigen im Gegenteil vielmehr, dass nach einer Eingewöhnungszeit die Kinder rasch zunehmende Bewegungssicherheit aufweisen und sich die Geschicklichkeit deutlich verbessert. Wichtig ist natürlich, dass sich alle Kinder an ein festes und verständliches Regelsystem halten, um mögliche Unfälle zu vermeiden.
Waldregeln sind u.a., dass nur in Sicht- und Rufweite der Erwachsenen gespielt wird, man weder mit Stöcken und Steinen wirft noch mit diesen in der Hand rennt, dass nichts in den Mund gesteckt oder auf aufgestapelten Baumstämmen geklettert werden darf.
Bei extremen Witterungsbedingungen werden die Eltern in der Früh über eine Telefonkette informiert. Der Kindergartentag findet dann im Haus der Begegnung in den Räumen des Mehrgenerationenhauses und im kath. Jugendraum des Pfarrheims, beides in der Parkstadt, statt.
Bei plötzlichem Gewitter oder aufkommendem Sturm wird mit der Gruppe umgehend der Bauwagen aufgesucht und sich dort aufgehalten. Für diese Situationen liegt ein interner Ablaufplan vor.
Für diese Situation liegt ein Ablaufplan vor.
Die Eltern vertrauen den Pädagoginnen ihre Kinder an.
Dem pädagogischen Personal ist es bewusst, dass für Eltern und Kind das häufig erste „Getrennt werden“ kein Leichtes ist.
Die Eltern füllen bei Interesse an einer Aufnahme ihres Kindes das Anmeldeformular aus, welches bis ca. Anfang Februar beim Trägerverein Donauwörther Waldbären e.V. eingehen sollte. Der genaue Termin ist über die Homepage und die Presse zu erfahren. Später eingehende Anmeldungen werden nachrangig behandelt.
Um sich über den Waldkindergarten zu informieren, hospitieren Kind und Eltern im Wald und das pädagogische Personal führt ein Gespräch mit den Eltern.
Des Weiteren folgen Einzelgespräche mit den Eltern der angemeldeten Kinder und die Platzvergabe. Die Kriterien hierfür sind auf der Homepage einsehbar. Mit der Zusage für einen Platz werden die Vertragsunterlagen ausgehändigt. Ca. im Juni/Juli finden für die zukünftigen Kinder mit ihren Eltern Schnuppertermine statt.
Der Eintritt des Kindes in den Waldkindergarten ist gebunden an eine Mitgliedschaft mindestens eines Elternteils im Verein.
Der Übergang vom Elternhaus in den Kindergarten bedeutet für Kinder und Eltern häufig die erste Trennung.
Das Team des Kindergartens hat ein eigenes Konzept zur Eingewöhnung entwickelt, um den Übergang für alle Beteiligten möglichst angenehm zu gestalten. Dieses wird den neuen Eltern im Zuge eines Informationsabends ausführlich erläutert. Darüber hinaus bekommen sie ein kurzes Informationsschreiben mit den wichtigsten Stichpunkten ausgehändigt. Während der Eingewöhnungszeit steht das pädagogische Personal den Eltern jederzeit zu Gesprächen bereit.
Elternabende finden ein bis zwei Mal im Jahr statt. Für die inhaltliche Gestaltung können die Eltern Vorschläge einbringen.
Ein bis zwei Mal jährlich findet der Elterntag statt. Er dient zum näheren Kennlernen der Eltern auch untereinander. Er gibt zudem den Kindern die Möglichkeit ihren Eltern den Kindergarten zu zeigen und zusammen einen Vormittag zu verbringen. An diesem Tag können auch gemeinsame Projekte verwirklicht werden.
Nach vorheriger Absprache können die Eltern gerne einen Vormittag hospitieren.
In regelmäßigen Abständen erhalten die Eltern per Mail Informationen über die Aktivitäten des Kindergartens und künftigen Termine. So erhalten auch die Eltern einen besseren Einblick, die ihre Kinder nicht so häufig persönlich bringen und somit nicht die Gelegenheit haben sich über unseren Schaukasten zu informieren, in dem u.a. auch die Elternbriefe veröffentlicht werden.
In der Broschüre „Waldbären A-Z“, welches alle Eltern bei Eintritt ihrer Kinder in den Waldkindergarten erhalten, sind zudem viele Informationen zusammengefasst.
Nach Vereinbarung werden Gespräche zum Informationsaustausch zwischen Eltern und Teammitgliedern angeboten, in denen die Entwicklung des Kindes im Fokus steht. Außerdem besteht die Möglichkeit, die ErzieherInnen mittwochs von 8.15 Uhr bis 9.00 Uhr und von 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr telefonisch oder persönlich zu sprechen, um Fragen zu stellen, Anregungen zu geben und Probleme aufzugreifen.
Je nach Dringlichkeit steht auch am Beginn und Ende jedes Kindergartentages das pädagogische Personal zum Austausch von wichtigen, kurzen Informationen zur Verfügung.
Anfallende handwerkliche oder reinigende Arbeiten z.B. am Bauwagen erfolgen in Arbeitseinsätzen. Hierbei ist zwingend die Mithilfe der Eltern erforderlich. Bei der Planung und Durchführung von Ausflügen, Festlichkeiten oder anderen besonderen Veranstaltungen der Kindergartengruppe ist der Kindergarten auf die Hilfe der Eltern angewiesen. Auch bei Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Informationsstände, Herstellung und Verbreitung von Informationsbroschüren), Spendenaktionen und Ähnlichem ist die Mitarbeit der Eltern erforderlich.
Jährliche Veranstaltungen des Kindergartens/Vereins:
Ökomarkt, Oktoberfest Kiwanis, Elternabend, Kennenlerntag, Tag der offenen Tür, Lichterfest, Müllsammlung, Weihnachtsmarkt im Ried, Frühlings-/ Sommerfest, Elterntag(e) (Sind das alle?)
Instandhaltung:
- Arbeitseinsätze nach Bedarf
- Bauwagen reinigen, 1-2x monatlich
Ämter:
- Elternbeirat (2 je Gruppe)
- Bauwagenwart (1 je Gruppe)
- Findefund (1 je Gruppe)
Die Elternschaft des Waldkindergartens wählt aus ihrer Mitte Elternbeiräte, die Wünsche, Anregungen etc. der Elternschaft formulieren und eine Vermittlerrolle zwischen Eltern, Personal und Träger des Waldkindergartens einnehmen. Daneben organisiert der Elternbeirat die Mithilfe der Eltern bei verschiedenen Veranstaltungen der Kindergartengruppe und bei Arbeitseinsätzen.
Jede Anregung, Idee, Lob, …, Beschwerde wird als Beitrag für eine Weiterentwicklung des Kindergartens geschätzt. Durch ein Eingabeformular (am Eishaus oder auf der Homepage des Kindergartens) ist es möglich, sie systematisch zu erfassen und zu nutzen. Die Abgabe kann persönlich oder über den Briefkasten am Eishaus erfolgen. Sie wird an das Erzieherteam, den Vorstand und den Elternbeirat weitergeleitet. Spätestens nach 14 Tagen erhält die Person, die ihr Anliegen schriftlich mitgeteilt hat, eine erste Rückmeldung. Persönliche Anliegen können selbstverständlich in einem direkten Gespräch mit der Leitung des Päd.-Teams, Vorstand, … geklärt werden. Hierfür bitten wir darum einen persönlichen Gesprächstermin zu vereinbaren.
Um die Qualität der pädagogischen Arbeit und verschiedener Rahmenbedingungen kontinuierlich zu beurteilen, wird jährlich eine Elternbefragung durchgeführt. Für ein aussagekräftiges Ergebnis werden die Eltern hierbei um rege Teilnahme und Lob und Kritik in angemessener Art und Weise gebeten.
Um einen guten Kontakt zur Öffentlichkeit herzustellen, bietet der Waldkindergarten einen „Tag der offenen Tür“ an. Es besteht hierbei die Möglichkeit, den Waldkindergarten und dessen Zielsetzung näher kennen zu lernen und detaillierte
Einblicke zu erhalten.
Am Bring- und Abholplatz befindet sich ein Schaukasten, in dem Informationen ausgehängt werden. Dazu gehören der Wochenrückblick über die Aktivitäten im Kindergarten, Fotos, allgemeine Hinweise und Termine sowie Presseartikel.
Unter der Adresse www.waldkindergarten-donauwoerth.de können sich Eltern und Interessierte über den Kindergarten informieren.
Schüler von Fachschulen und von allgemein bildenden Schulen können als Praktikanten aufgenommen und angeleitet werden.
Für den Waldkindergarten ist es wichtig den Kontakt mit den Grundschulen und anderen Kindergärten zu pflegen. Ein gemeinsamer Austausch ist angestrebt, deshalb nimmt der Waldkindergarten regelmäßig an den stattfindenden Regionaltreffen mit den Vertretern der Schulen und anderen Kindergärten teil.
Bei Bedarf nimmt der Waldkindergarten auch Kontakt zu den unterschiedlichen Ämtern, wie z.B. Jugendamt oder Gesundheitsamt auf.
Zudem findet jährlich ein Austausch mit den umliegenden Waldkindergärten statt.
In unregelmäßigen Abständen werden von der Vorstandschaft Vereinsnachrichten bzw. Elterninformationen an die Mitglieder und Eltern verteilt. Dadurch sollen diese einen besseren Einblick in das Vereinsgeschehen, etwa Finanzen, Festlichkeiten und Vorträge, und das Geschehen im Kindergarten bekommen.
Der Verein organisiert Vorträge zu den Themen Pädagogik oder Gesundheit für die Allgemeinheit.
Der Verein organisiert weitere Angebote in denen Kinder verschiedener Altersgruppen betreut werden. Dies sind:
- die „Waldzwerge“ (Gruppe für Kinder ab 2,5 Jahren bis zum Kindergarten. Die Gruppe trifft sich einmal wöchentlich für 2,5 Stunden)
- die „Walddrachen“ (Gruppe für Grundschulkinder. Die Gruppe trifft sich einmal wöchentlich für 2,5 Stunden).
- die „Waldpiraten“ (Gruppe für Kinder aus weiterführenden Schulen. Die Gruppe trifft sich ca. 14-tägig für 2,5 Stunden).
Der Verein nimmt an verschiedenen Märkten teil, wie z.B. Romantischer Weihnachtsmarkt Donauwörth, Ökomarkt Donauwörth.
Neufassung vom: 29. Februar 2016
Aktualisierung vom 09. April 2018
Aktualisiert wurden folgende Kapital: 6.2-6.10/7.0/9.7/9.9/11.1/11.4/12.1/12.7